Die zerstörung sächsisch-reens im november 1848
Autor: Dorin-Ioan Rus
Am 1. und 2. November 1848 wurde den Markt Sächsisch-Regen geplündert und fast ganz zerstört. In jenen Tagen vom November 1848 wurden die schlimmsten Zeiten aus der Geschichte dieser Ortschaft. Mitte Oktober, Berczenczy, der Führer des magyarischen Truppen, veranlaßte als Bevollmächtiger Kossuths bei Agyagfalva an der großen Kokel einen Haufen von ungefär 15000 Szeklern zum bewaffneten Rachenzug gegen Sächsisch-Regen, das Urban, der Führer des nordsiebenbürgischen Rumänengrenzregiments war und die Leitung des Feldzuges von Nordsiebenbürgen hatte, und Kossuth persönlich um Beführwortung seines Gesuchs an den ungarischen Reichstag um Einverleibung in das sächsische Selbstverwaltungsgebiet zu bitten.
Wir können hier die Schlacht nicht erzählen. Wir können nur sagen, daß unsere Stadt von Magyaren ganzgebrannt wurde. Mit dem Befehl: “Ahol nem eg, gyujtsanak fel mindent” (Wo nicht brennt, zünndet ihr alles an), begann die Plünderung und die Branndung der Stadt. Zwischen 3. und 4. Uhr in der Nacht, in der evangelische Kirche seien eben die Bänke zum Zweck dem Branndlegung zerschlagen worden. Von einem Berg bei Botsch haben die Leute in der folgenden Nacht des Turms der evangelischen Kirche wie eine Feuersäule brennend, gesehen. Diese Kirche wurde fast ganz niedergebranndt und geplündert.
Die tiefe Wunde wurde Sächsisch-Regen in der besprochenen Tagen geschlagen. Die Folgezeit hat sich nur gemüth, sie zu kühlen oder die frische Narbe von neuen aufzureißen.
Der unverwürstliche Arbeitdrang des deutschen Bürgers, der unverzagt auf den Trümmern neue Werte zu schaffen ging, hat auch damals die Niederlage zum Ausgangspunkt umgewandelt.
Der Staat hat sozusagen nichts beigetragen. Die Schaden war amtlich auf über 1,5 Millionen Gulden geschätzt worden. Eine Kriegsentschädigung, wie sie Hermannstadt, Mediasch und Bistritz erhielten, die weniger gelitten hatten, bekamm unsere Stadt nicht. Spät nur wurde ihr ein Darlehen von 200000 Gulden angewiesen, von dem Hilfsbedürftige nur gegen hypotekarische Sicherheit Unterstützungen erhielten, wodurch die am meisten Notleidenden leer ausgingen.
Dieses für Sächsisch-Regen so unheilvolle Jahr kann -an den Folgen gemessen- dem Mongolensturm des Jahres 1241 gleichgestellt werden.
Die Frage stellt sich nun, warum Sächsisch-Regen zerstört wurde. Derartiges kann und wird in einem Krieg immer geschehen, allen dieser Tat vollzog sich bereits vor dem Kriege ( die Proclamation Pulchners erfolgte erst am 15. November). Diese schrecklichen Ereignisse waren die Tat des Ladislau Berczenczey. Die Zerstörung der Stadt ist aus dem aufgewiegelten Haß zuzuschreiben, mit dem man die Szekler gegen Sächsisch-Regen zu fanatisieren verstand. In einer Nummer der revolutionären Zeitung “Kossuth Hirlapja” von Oktober 1848 stand es: “Ha Szasz-Regen Sodom es Gomorrah sorsara nem jut -nincs igazsag a földön” (Wenn Sächsisch-Regen nicht das Schicksal von Sodom und Gomorrah teilt, gibt es auf Erden kein Gerechtigkeit).
Doch, im Dezember wurde Berczenczey im Pester Reichstag zur Rede gestellt, warum er Sächsisch-Regen habe zerstören lassen. Er entschuldigte sich damit, daß nichr seine Leute, sondern eine Rumäne und ein Sachse ihre Häuser zuerst in Brannd gesteckt hätten.